Glaubenssätze

7. Dezember 2022

Glaubenssätze

Ihr Einfluss auf unsere Beziehungen


Kaum etwas hat größeren Einfluss auf unsere Lebensqualität als unsere Glaubenssätze. Sie beeinflussen, wie wir die Realität wahrnehmen, wie wir handeln und was wir fühlen. Entsprechend haben Überzeugungen auch einen maßgeblichen Einfluss auf den Erfolg und die Qualität unserer Beziehungen. Doch was sind Glaubenssätze, wie können sie uns im Liebesleben einschränken und wie können wir daran arbeiten?

Was sind Glaubenssätze?

Bei Glaubenssätzen handelt es sich um tiefe innere Überzeugungen. Jeder Mensch hat sie – und das über verschiedene Themen. Praktisch jeder Bereich unseres Lebens wird von Glaubenssätzen geprägt. Dabei lassen sich zwei Arten unterscheiden: positive Glaubenssätze und negative bzw. limitierende Glaubenssätze.

Während positive Überzeugungen für Motivation, Stärke und Selbstbewusstsein sorgen, rufen negative Glaubenssätze Zweifel an sich selbst sowie den eigenen Fähigkeiten hervor und schränken ein. Das weckt Unsicherheit und ein Gefühl der Minderwertigkeit. Obwohl es vollkommen normal ist, auch mal negative Gedanken zu haben, können sehr starke oder viele negative Glaubenssätze großen Einfluss auf unser Leben haben.

Woher kommen Glaubenssätze?

Glaubenssätze entspringen unseren Erfahrungen und unserem Umfeld. Sie sind erlernt und werden schon früh in unserem Leben unbewusst verinnerlicht. Beispielsweise durch unsere Eltern, Familie, Freunde und andere Menschen. Überzeugungen sind prinzipiell nichts Schlechtes. Sie basieren allerdings häufig auf Meinungen anderer oder auf einzelnen negativen Erfahrungen. Trotz fehlender realer Begründung haben wir sie dennoch oft so sehr verinnerlicht, dass wir sie für die Wahrheit halten.

Wie können Glaubenssätze unsere Beziehungen beeinflussen?

Glaubenssätze können nicht nur unser Verhalten und unsere Gefühle beeinflussen, sondern auch unsere Beziehungen zu anderen Menschen. Wie schon gesagt, sind Glaubenssätze nichts Schlechtes. Bedenklich ist es erst, wenn Sie selbst Ihre eigenen Glaubenssätze nicht kennen. Denn dann können Sie deren Einfluss auf Ihr Leben nicht aktiv steuern.

Wir stellen unsere Überzeugungen weder infrage noch zweifeln wir an ihnen. Wir sind uns sicher, dass sie wahr sind. Und genau dadurch bewahrheiten sich unsere Glaubenssätze in der Regel auch – eine selbsterfüllende Prophezeiung. Das gilt auch für unser Liebesleben. Hat eine Frau beispielsweise den Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug.“, dann wird sie in ihrer Beziehung immer das Gefühl haben, nicht gut genug zu sein, was ein mangelndes Selbstwertgefühl verursacht. So wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch einen Partner suchen und finden, der genau das Gegenteil von ihr ist: selbstbewusst, bestimmt und belehrend.

Was kann ich dagegen tun?

Mit negativen Glaubenssätzen sabotieren wir uns selbst. Daher ist es wichtig, sich diesen Glaubenssätzen bewusst zu werden, damit sie gezielt verändert und durch positive Glaubenssätze ersetzt werden können.

Wie kann ich meine Überzeugungen erkennen?

Um sich die eigenen Glaubenssätze bewusst zu machen, sollten Sie Ihre Einstellung zu bestimmten Themen analysieren. Wie ist beispielsweise Ihre Meinung zum Thema Liebe? Dazu gehören Ihre Gedanken über Beziehungen im Allgemeinen, über Frauen bzw. Männer, über Dates, die Ehe, Sex und das Single-Sein.

Schreiben Sie sich alles auf, was Ihnen spontan dazu in den Sinn kommt. So ergeben sich eine Reihe an Glaubenssätzen, von denen Sie sich sicher noch nicht allen bewusst waren. Einige davon könnten Sie womöglich im Liebesleben einschränken.

Und wie kann ich sie ändern?

Nun haben Sie einen ersten Einblick in Ihre eigenen Glaubenssätze erhalten. Da sie allerdings tief in uns verankert sind, gestaltet sich der nächste Schritt etwas länger. Denn Überzeugungen lassen sich nun mal nicht von einem Tag auf den anderen verändern oder abschütteln. Was Sie jedoch tun können, ist neue Erfahrungen zu sammeln, die Ihre alten Glaubenssätze langsam auflösen. Gleichzeitig bilden sich dabei neue Glaubenssätze, die Sie mithilfe von positiven Affirmationen festigen können. Dabei handelt es sich um bestätigende Sätze, die mit häufiger Wiederholung das eigene Denken positiv beeinflusst und zur Bildung neuer Überzeugungen führt. Hier einige Beispiele:

  • Ich liebe und akzeptiere mich so, wie ich bin.
  • Ich verdiene einen liebevollen Partner an meiner Seite.
  • Ich freue mich auf neue Erfahrungen, Möglichkeiten und Herausforderungen.

Durch solche Affirmationen kannst du nach und nach limitierende Überzeugungen ersetzen. Sie erleichtern es dir, optimistisch auf neue Personen zuzugehen und somit die Grundlage für glückliche Beziehungen zu legen. Neue Erfahrungen helfen dir ebenso positive Glaubenssätze zu verankern.

Doch nicht nur bei Singles stellen negative Überzeugungen ein Hindernis dar. Paare, die sich in einer solchen Lage befinden, können sich in einer Paartherapie oder einem Paarcoaching Unterstützung suchen. Denn limitierende Glaubenssätze schaden nicht nur dem Betroffenen selbst, sondern auch dem Partner und der Qualität der Beziehung. Damit diese nicht scheitert, gilt es als Paar das Problem als solches zu erkennen und zusammen dagegen anzukämpfen.

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