Warum gehen Männer ungern in eine Paartherapie?

8. Juni 2022

Warum gehen Männer ungern in eine Paartherapie?


Probleme in der Beziehung sind keine Seltenheit – im Gegenteil: sie kommen auch in den besten Partnerschaften vor. Mit professioneller Hilfe durch eine Paartherapie könnten sich viele dieser Probleme einfach lösen, doch warum scheuen sich besonders Männer vor einer Paartherapie? Kann man seinen Partner dazu überreden? Und ist eine Paartherapie wirklich der einzige Ausweg?

Gilt das für alle Männer?

Natürlich kann man nicht pauschal sagen, dass jeder Mann eine Paartherapie verweigert. Genauso gibt es nämlich auch Beziehungen, in denen es andersrum ist und die Frau keine Paartherapie besuchen möchte. In den meisten Fällen ist es allerdings der Mann, der diese Rolle einnimmt.

Sofern nicht beide Partner dazu bereit sind, an einer Paartherapie teilzunehmen, kann es hilfreich sein, sich vorab im Internet genau über den Ablauf einer solchen Paartherapie zu informieren. So weiß das Paar, was es erwartet und das wiederum nimmt beiden Partnern die Angst davor.

Warum wollen Männer keine Paartherapie?

Wenn das Auto Probleme macht, gehen Männer meist sofort in die Werkstatt. Geht es allerdings um Beziehungsprobleme, tun Männer häufig nichts – in der Hoffnung, dass sich alles schon wieder von allein klärt. Stattdessen ist es meist die Frau, die in einer solchen Situation eine Paartherapie vorschlägt.

Doch häufig weigern sich Männer, einer fremden Person Einblick in die eigene Beziehung zu gewähren. Sie fürchten sich vor Anschuldigungen, an sich selbst zu arbeiten und möglicherweise etwas „Schlimmes“ aufzudecken. Zudem haben sie Schwierigkeiten damit, sich selbst auch mal Fehler einzugestehen.

Von klein auf haben sie gelernt, dass sie stark sein müssen und keine Hilfe brauchen. Wenn sie also mit ihren Beziehungsproblemen nicht selbst fertig werden, bedeutet es für sie eine Niederlage.

Frauen hingegen sind anspruchsvoller, wenn es um ihre Beziehung geht. Sie sprechen meist viel offener über Schwierigkeiten in der Partnerschaft und öffnen sich leichter. Sie wollen das Problem lösen und üben dadurch oftmals Druck auf den Partner aus. Doch ist das der richtige Weg?

Kann ich meinen Partner zur Paartherapie überreden?

Insbesondere wenn die Frau auf eine Paartherapie besteht, wirkt sich das meist in Druck auf den Partner aus. Das führt allerdings meist nicht dazu, dass dieser einer Paartherapie zustimmt. Vielmehr verschließt er sich und die Situation verschärft sich. Entsprechend macht es wenig Sinn, den Partner überreden oder gar zwingen zu wollen.

Eine Paartherapie kann erst dann erfolgreich sein, wenn beide Partner vollkommen hinter dieser Idee stehen und sich aktiv im Prozess engagieren. Sollte sich der Mann allerdings überhaupt nicht für die Idee begeistern lassen, hilft auch Bestechung nichts. Stattdessen kann die Frau auch ein Einzelcoaching in Anspruch nehmen. Dabei setzt sie sich intensiv mit der Beziehung auseinander und erhält neue Anstöße und Ideen für den Alltag.

Ist eine Paartherapie für Männer die einzige Lösung?

Eine Paartherapie kann äußerst hilfreich sein, ist aber nicht immer der einzige Ausweg. Ohne eine Paartherapie sollten Paare einige Punkte berücksichtigen. Sie sollten sich bewusst mehr Zeit füreinander nehmen und die Partnerschaft reflektieren. Außerdem ist eine wertschätzende und konstruktive Kommunikation wichtig. Dabei ist ein Coaching häufig vorteilhaft, da so die Partner lernen, worauf sie bei der Kommunikation achten sollten und von einem professionellen Coach begleitet werden. Darüber hinaus erhält das Paar im Rahmen einer Paartherapie nützliche Impulse, die helfen die Beziehung im Alltag zu stärken.

Fazit: Aller Anfang ist schwer

Männer stehen einer Paartherapie häufig kritisch gegenüber. Sie sind unsicher, fürchten sich vor Schuldzuweisungen und wollen nicht als schwach wahrgenommen werden. In diesem Fall sollten Sie Ihren Partner nicht unter Druck setzen, da sich die Situation sonst nur verschärft. Stattdessen können Sie für den Anfang ein Einzelcoaching in Anspruch nehmen und selbst versuchen, die Hilfestellungen aus der Therapie im Alltag anzuwenden. Geben Sie Ihrem Partner Zeit und stehen Sie ihm unterstützend zur Seite.

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