10. Oktober 2022
Richtig trennen – Das sollten Paare mit Kindern beachten
Auch wenn es in der Theorie klar und einfach scheint und das Ziel grundsätzlich ist, eine Trennung im Guten zu vollziehen, sieht die Praxis leider häufig anders aus. Doch besonders bei Paaren mit Kindern gilt es einige Dinge zu beachten, um das Wohl der Familie zu erhalten und den Kindern Sicherheit in dieser schweren Zeit zu geben. Daher nachfolgend einige Tipps, die Sie als Eltern unbedingt berücksichtigen sollten, wenn Sie sich richtig trennen wollen:
- Trennung gemeinsam verkünden
- Für Sicherheit und Verlässlichkeit sorgen
- Kinder in Entscheidungen einbeziehen
- Versprechen halten
- Authentisch bleiben
- Kummer des Kindes auffangen
- Nicht verwöhnen
- Soziales Umfeld des Kindes einweihen
Trennung gemeinsam verkünden
Eine Trennung oder sogar Scheidung sollte unter keinen Umständen leichtfertig entschieden, sondern gut durchdacht werden – insbesondere, wenn Kinder im Spiel sind. Entsprechend ist es auch wichtig, die Trennung gemeinsam zu verkünden. Dabei sollten die Eltern nicht nur ruhig, sondern auch entschlossen sein und dem Nachwuchs zeigen, dass sie wissen, was sie tun.
Für Sicherheit und Verlässlichkeit sorgen
Stellen Sie außerdem unbedingt klar, dass dem Kind beide Elternteile erhalten bleiben und es sich nicht zwischen Ihnen entscheiden muss. Lassen Sie es wissen, dass die Trennung bzw. Scheidung nichts mit ihm zu tun hat und geben Sie verlässliche Informationen zum zukünftigen Leben. Dabei ist besonders auf das Alter des Kindes zu achten und darauf, die genannten Punkte altersgemäß zu vermitteln. Klare Umgangsregeln und das Sicherstellen der Erreichbarkeit sind ebenfalls hilfreich dabei.
Kinder in Entscheidungen einbeziehen
Je nachdem wie alt der Nachwuchs ist, sollten sie ihn so viel wie möglich in praktische Entscheidungen einbeziehen. Erklären Sie dem Kind, was Sie von ihm erwarten, erkundigen Sie sich im Gegenzug aber auch danach, was sich das Kind von Ihnen wünscht.
Versprechen halten
Daran anknüpfend ist es von großer Bedeutung, Versprechen nur dann zu geben, sofern Sie auch sicher sind, dass Sie es einhalten können. Diese Verabredungen sollten dann auch unbedingt eingehalten werden, um dem Kind – wie schon oben erwähnt – Verlässlichkeit und Sicherheit zu vermitteln.
Authentisch bleiben
Auch wenn es Ihnen schwer fällt, sich vor dem Kind verletzlich zu zeigen, weil sie es sicher nicht noch mehr belasten wollen, als es schon der Fall ist, ist es keine gute Lösung Emotionen zu verdrängen und rund um die Uhr so zu tun, als wäre alles super. Bleiben Sie authentisch, denn auch Sie dürfen Mal traurig oder gestresst sein. Das hilft dem Kind womöglich auch, seine eigenen Emotionen offen zu zeigen und damit sind wir schon beim nächsten Punkt.
Kummer des Kindes auffangen
Es ist grundlegend das Kind wissen zu lassen, dass seine Emotionen berechtigt sind und es dazu ermutigen, darüber zu sprechen. Ermöglichen Sie Ihrem Nachwuchs außerdem mit allen Freunden und Verwandten in Kontakt zu bleiben, die auch bisher eine große Rolle in deren Leben gespielt haben. Die Gewöhnung an die neue Lebenssituation wird ohnehin schwer genug – so erleichtern Sie ihm die Umstellung.
Nicht verwöhnen
Auch wenn es äußerst wichtig ist, dem Kind genügend Zeit, Aufmerksamkeit und Rücksicht zu geben, sollten Sie es nicht verwöhnen, weil Sie womöglich ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber haben. Vielmehr sollten Sie es dazu auffordern, sich wie gehabt an den häuslichen Verpflichtungen zu beteiligen.
Soziales Umfeld des Kindes einweihen
Zu guter Letzt ist es wichtig, das soziale Umfeld des Kindes über die Trennung zu informieren – neben der eigenen Familie sind das Nachbarn, Kita und Eltern der Freunde. So können diese behutsam mit dem Kind umgehen und es muss sich keine Gedanken darüber machen, wie es die aktuellen Umstände erklären soll.