Warum gehen Menschen fremd? Gründe, Statistiken und mehr

22. März 2023

Warum gehen Menschen fremd? Gründe, Statistiken und mehr


Was als Fremdgehen eingestuft wird, unterscheidet sich von Person zu Person. Fakt ist aber, dass der Partner sein Verhalten meist für sich behält. Denn nur jede dritte Person gesteht das Fremdgehen. Wichtig ist es aber auch, sich selbst seiner Gründe im Klaren zu werden. Ein solch sensibles Thema zu untersuchen ist schwer, da die meisten nicht offen darüber sprechen möchten. Doch einer Befragung der University of Maryland können wir entnehmen, dass es acht Gründe für Fremdgehen gibt. Die Muster sind allerdings komplexer als gängige Stereotypen vermuten lassen.

Was gilt eigentlich als Fremdgehen?

Welche Aktivitäten als Fremdgehen wahrgenommen werden, variieren von Mensch zu Mensch. So empfinden beispielsweise 11 Prozent der Männer und Frauen flirten als fremdgehen. Für ganze 39 Prozent der Frauen und 33 Prozent der Männer hingegen beginnt Fremdgehen mit einem Kuss. Doch es muss gar nicht körperlich sein. Das zeigt der Begriff „emotionales Fremdgehen“, der eine intensive Beziehung neben der Partnerschaft beschreibt. Dabei fehlt zwar die körperliche Sexualität, es gibt allerdings häufig Verbalerotik, was auch für viele als Sexualität gilt.

Gründe für das Fremdgehen in der Beziehung

Die bereits erwähnte Studie konnte acht Hauptgründe identifizieren, aus denen Personen in einer Partnerschaft fremdgehen:

  • Wut auf den Partner: Diese Wut kann akut oder chronisch unterdrückt sein. Das Fremdgehen ist also oftmals eine Reaktion auf einen Streit mit dem Partner.
  • Geringes Selbstwertgefühl: Vielen Fremdgehern fehlt es an Wertschätzung und Bestätigung in der Beziehung. Sie begründen das Fremdgehen also damit, dass sie sich besser fühlen wollten oder ein Gefühl der Unabhängigkeit suchten.
  • Fehlende Liebe: Auch Unsicherheit über die eigenen Gefühle für den Partner werden häufig als Grund angegeben. Ist er/sie wirklich der/die eine für mich?
  • Mangelnde Verpflichtung: Fehlende Klarheit darüber, wie ernst die Beziehung den Beteiligten ist, erhöht ebenso die Wahrscheinlichkeit, dass einer von beiden fremdgeht. Der Grund ist also eine geringe Verbindlichkeit.
  • Bedürfnis nach Abwechslung: Langeweile und Eintönigkeit können in einer Beziehung auch zum Verhängnis werden und laut Studienergebnissen zu einer Affaire führen.
  • Vernachlässigung: Fühlt sich eine Person vom eigenen Partner abgelehnt, kann er dazu neigen, bei einem anderen Menschen nach Nähe zu suchen. Emotionale aber auch körperliche Distanz können ein möglicher Grund sein.
  • Sexuelles Verlangen: Doch nicht nur Distanz, sondern auch nicht erfüllte Wünsche und Vorstellungen im Sexleben können die Wahrscheinlichkeit eines Seitensprungs erhöhen.
  • Situationsbedingte Umstände: Auch gewisse Situationen führen häufig zum Fremdgehen. Darunter zu viel Alkohol, übermäßiger Stress und geistige Umnachtung.

Auch wenn der Betrug selbst oft Sex beinhaltet, geht es nur in den wenigsten Fällen tatsächlich um den Akt. Häufig fühlen sich die Personen nämlich auch emotional zur Affaire hingezogen. Das liegt meist an Vernachlässigung oder einem Mangel an Liebe in der Partnerschaft. Die genannten Faktoren haben darüber hinaus auch einen Einfluss auf die Dauer sowie die Intensität der Affaire und ob die ursprüngliche Beziehung als Folge endete.

Ist der Grund Wut, fehlende Liebe oder das Bedürfnis nach Abwechslung, dann dauert das Fremdgehen meist länger an. Ist der Seitensprung hingegen situationsbedingt, wird er in der Regel früher beendet. Zudem lässt sich sagen, dass Frauen im Schnitt längere Affairen haben als Männer. Personen, die sich weniger mit ihrem Partner verbunden fühlen als mit der Affaire, erleben zudem eine größere emotionale Intimität und damit ist das Fremdgehen intensiver. Zu Geschlechtsverkehr kommt es aber nur in etwa der Hälfte der Fälle. Häufiger beschränkt sich die Aktivität auf Küssen (etwa 87%) und Kuscheln (etwa 73%).

Wer geht häufiger fremd – Männer oder Frauen?

Einer Studie aus dem Jahr 2021 zufolge gaben 7 Prozent der Frauen und 10 Prozent der Männer zu, ihre:n Partner:in mehrmals mit verschiedenen Personen betrogen zu haben. Ganze 6 Prozent sind in ihrer Beziehung mehrmals mit derselben Person fremdgegangen. Einem einmaligen Fremdgehen bekannten sich 17 Prozent der Frauen und 11 Prozent der Männer als schuldig. Ebenso gaben 12 Prozent der Frauen und 18 Prozent der Männer an, dass sie zwar noch nicht fremdgegangen waren, aber schon in Versuchung waren. (Quelle:https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1174757/umfrage/umfrage-in-deutschland-zu-untreue-in-der-partnerschaft-nach-geschlecht/)

Doch nur einer von drei Fremdgehern gab seinen bzw. ihren Ausrutscher dem Partner gegenüber auch zu. Dabei waren Frauen eher dazu geneigt, ihren Seitensprung zu gestehen als Männer.

Was sollte ein Paar nach dem Seitensprung tun?

Von Trennung, über Krise einfach aushalten, bis hin zur Paartherapie – alles ist realistisch. Es ist durchaus möglich, dass beide Partner daraus gelernt haben und zügig wieder zum Alltag zurückkehren. Häufig entsteht aber eine Krise in der Partnerschaft. Das konstruktive Sprechen darüber ist dann oft kaum möglich und daher sollte man sich zeitnah externe Unterstützung holen. 

Suchen Sie sich einen Berater, der nicht von Ihnen verlangt, vorher zu wissen, ob Sie zusammenbleiben wollen oder nicht. Genau das wollen viele ja gerade mit Unterstützung klären. Und dafür sollte es ein offener Prozess bleiben. Außerdem rate ich von vorschnellen Entscheidungen in dieser Krise ab. Durch den Stress entsteht oft das Gefühl, man müsste jetzt schnell etwas entscheiden.

Gerne unterstütze ich Sie in Ihrem Prozess. Buchen Sie ein Kennenlerngespräch bei mir:

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